Lomami: Wilderer legen Waffen nieder
In der DR Kongo wird Wilderei fast immer mit Gefängnis bestraft. Für Wilderer ist es daher fast unmöglich, sich wieder als Mitglieder der Gesellschaft zu rehabilitieren. Mit beispiellosem Mut zeigen zwei ehemalige Wilderer, dass es auch anders geht. Das ist ein starkes Signal gegen die Elefantenwilderei im kongolesischen Lomami-Nationalpark.
Von Marco Dinter
Eine staubige, unbefestigte Straße in der Demokratischen Republik Kongo: Laut singend läuft ein gutes Dutzend Männer in die Stadt Opala. Sie tragen Waffen über den Schultern: Gewehre, Speere und Giftpfeile. Jeder Mann in der Gruppe trägt ein weißes Tuch um den Kopf gewickelt. Es sind Wilderer, die im Lomami-Nationalpark Jagd auf Elefanten machten. Doch an diesem Septembermorgen sind sie unterwegs, um ein neues Leben beginnen.
Eine Schatzkammer im Herzen Afrikas
Es braucht Mut, aufzuhören
Ein neues Leben beginnt
Kitona ist sehr glücklich, die Wilderei hinter sich gelassen zu haben und dankt der Regierung für die Möglichkeit, auszusteigen: "Ich habe im Wald sehr gelitten", sagt er. Kitona wünscht sich, dass seine Landsleute seinem Beispiel folgen und den Mut fassen, die Wilderei ebenfalls aufzugeben.
Inzwischen arbeitet der Ex-Wilderer mit der Parkbehörde ICCN und dem ZGF-Team. Bebe Bofenda, der ZGF-Campleiter berichtet, Kitona sei „mutig, sehr sozial und bereit, sehr hart zu arbeiten“. Das Wissen, das der ehemalige Wilderer sich in all den Jahren auf der Jagd nach Elefanten angeeignet hat, kommt nun dem Naturschutz zu Gute. Und tatsächlich folgen andere seinem Beispiel. Einer von ihnen ist Ranger Lavino. Er und seine Männer wollen die Wilderei hinter sich lassen und sind bereit, sich ebenfalls zu ergeben.
Nachdem Lavino und seine Männer singend nach Opala gelaufen sind, übergeben auch sie ihre Waffen den Behörden und unterschreiben Vereinbarungen, nie wieder an Elefantenwilderei teilzuhaben. Die Zukunft wird zeigen, ob sich auch weitere Wilderer ein Beispiel an diesen Vorreitern nehmen. Wenn sie ihnen folgen, werden die Elefanten im Lomami-Nationalpark ein Stück sicherer sein.