Wildnisfonds nimmt Fahrt auf
Verbände feiern Meilenstein für erfolgreichen Naturschutz: 400 Hektar Wildnis mit Mitteln des neuen Wildnisfonds der Bundesregierung gesichert.
Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg erweitert mit dem Fördergeld aus dem Wildnisfonds ihr bestehendes Wildnisgebiet Heidehof um 73 Hektar. Nun darf sich die Natur auf über 2.000 Hektar ohne menschliche Eingriffe entfalten. "Wir müssen den Verlust von Arten und Lebensräumen in Deutschland stoppen. Wir brauchen dringend mehr Wildnisflächen. Der Wildnisfonds unterstützt uns dabei", so Andreas Meißner, Geschäftsführer der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, die ebenfalls Partner der Initiative „Wildnis in Deutschland“ ist.
„Mit dem Wildnisfonds hat die Bundesregierung ein effektives Förderinstrument für den Naturschutz geschaffen, dessen Wirkung direkt auf der Fläche bei den bedrohten Arten ankommt“, bekräftigt Manuel Schweiger der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, Koordinator der Initiative Wildnis in Deutschland. Neben den beiden ersten, nun realisierten Flächenkäufen in Brandenburg und Thüringen stehen weitere Projekte kurz vor der Bewilligung. „Der Bedarf an staatlicher Förderung für den Kauf von Wildnisflächen ist groß. Mit dem Wildnisfonds hat die Bundesregierung einen Meilenstein für erfolgreichen Naturschutz und mehr Wildnis in Deutschland geschaffen!“, so Manuel Schweiger weiter. Der Wildnisfonds wurde von den Naturschutzorganisationen über viele Jahre gefordert und ist mit jährlich zwanzig Millionen Euro ausgestattet. Er finanziert bis zu 100 Prozent des Verkehrswertes von Flächen, die sich zukünftig zu Wildnis entwickeln dürfen.
Hintergrund:
Wildnisfonds: Seit Juli 2019 können Stiftungen und Naturschutzorganisationen über den WildnisfondsGelder für den Kauf von Flächen oder deren Nutzungsrechte beantragen. Privatwaldbesitzerinnen und Privatwaldbesitzer, Kommunen oder Kirchenverwaltungen erhalten somit die Möglichkeit, sich ihr Engagement für den Naturschutz entlohnen zu lassen, indem sie ihre Flächen dauerhaft für die Wildnisentwicklung bereitstellen. Die Förderung ist auf den Verkehrswert der Fläche begrenzt, der Finanzierungsanteil des Bundes beträgt bis zu 100 Prozent. Im Haushalt des BMU stehen dafür jährlich 20Millionen Euro zur Verfügung. Förderfähig sind Flächen, die großflächige Wildnisgebiete schaffen. Dazu müssen die geförderten Flächen,zumindest perspektivisch, Teil eines 1.000 Hektar (in Ausnahmefällen 500 Hektar) großen Wildnisgebiets sein. (www.wildnis-in-deutschland.de/wildnisfonds)