Eines der letzten Wildnisgebiete Europas liegt im Herzen der Karpaten. Die “Wolf Mountains” gehören teilweise zu Polen, zur Slowakei und zur Ukraine. Aufgrund der Lage entlang der Landesgrenzen blieb das Gebiet viele Jahre unberührt und so sind hier heute noch große, unzerschnittene Flächen mit Primärwald zu finden. Buchen- und Tannenwälder, Talwiesen, Hochgebirgswiesen und natürliche Flussökosysteme bilden hier ein beeindruckendes Mosaik von Lebensräumen und Landschaften.

In den Wolf Mountains leben noch viele Säugetiere wie Wölfe, Braunbären, Eurasische Luchse, Wildkatzen, Wisente und Biber. Außerdem sind sie Heimat einer beeindruckenden Anzahl von Vögeln, darunter Schreiadler, Steinadler und Habichtskauz sowie neun europäische Spechtarten.

Die Landschaft wurde in das UNESCO-Biosphärenreservat „Ostkarpaten“ aufgenommen und ist in der Slowakei als Teil des Weltnaturerbes „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ anerkannt.

Quick Facts
  • Programm: Wolf Mountains
  • Fläche: 814 km²
  • Leitung: Monika Kotulak (ZGF), Tomáš Vida (Aevis), Tomasz Wilk (OTOP)
  • Beginn: 2016
Altbeständige Wälder sind artenreich und daher aus Naturschutz-Sicht sehr wertvoll. © Adam Lawnik
Rotwild am Rand des Waldes: Diese Art ist in der Gegend sehr verbreitet und liefert Raubtieren, wie den Wölfen, die notwendige Nahrung. © Adam Lawnik
Große Flächen unzerschnittener Primärwälder befinden sich hier, in einem der letzten Wildnisgebiete Europas. © Adam Lawnik
Ein Fotograf dokumentiert die winterliche Landschaft in den Wolf Mountains. © Kamil Soóš / Aevis
Dieses Bison ist Teil einer wilden Population, die in den Wolf Mountains lebt. © Karol Kaliský
Auch Amphibien fühlen sich in den Wolf Mountains wohl, so wie dieser Feuersalamander. © Adam Lawnik
Eine beeindruckende Anzahl an Vögeln bewohnt dieses Schutzgebiet, einschließlich diesem Sperlingskauz. © Kamil Soóš / Aevis
Im dicht besiedelten Europa haben Braunbäre nur noch wenige Lebensräume. Die Karpaten sind eins der wenigen Gebieten, wo man diese Art noch finden kann. © Arolla Film
Wölfe benötigen große Landstriche, damit es ihnen richtig gut geht. Das grenzüberschreitende Wolf Mountains Schutzgebiet bieten diesen Tieren eine passende Heimat. © Arolla Film
Auch der Euraische Luchs ist Teil der Vielzahl an Raubtieren, die in den Wolf Mountains vorkommen. Sie bevorzugen bewaldete Gebiete mit guten Huftierbeständen. © Kamil Soóš / Aevis
Die Landschaft wurde in das UNESCO-Biosphärenreservat „Ostkarpaten“ aufgenommen und ist in der Slowakei als Teil des Weltnaturerbes „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ anerkannt. © Karol Kaliský
Es gibt neun Europäische Spechtarten. Eine davon ist dieser Schwarzpecht (Dryocopus martius). © Kamil Soóš / Aevis

Das tun wir in den Wolf Mountains

Mehr Schutz durch größere Schutzgebiete

Unser Ziel ist es, die Wolf Mountains zu schützen und für kommende Generationen zu bewahren. Daher unterstützen wir seit 2016 unsere nationalen Partner Aevis Foundation und OTOP (sowie zwischen 2017 und 2020 die Natural Heritage Foundation) in ihrem Bestreben, ein 100.000 Hektar großes Naturschutzgebiet rund um die slowakisch-polnisch-ukrainische Grenze zu schaffen.

Für Polen beinhaltet das ein 37.300 Hektar großes, neues Naturschutzgebiet, die Erweiterung der Nationalparks Bieszczadzki und Magurski sowie die Einrichtung des Nationalparks Turnicki.

In der Slowakei werden durch die Erweiterung des Nationalparks Poloniny 19.590 Hektar Land hinzukommen. Weitere 2.000 Hektar Land stehen seit 2020 in der Slowakei durch die Schaffung zweier neuer Naturschutzgebiete (Vihorlat und Rydosova) unter Schutz.

Im Rahmen des Programms werden auch Anträge für Schutzzonen gestellt, wie zum Beispiel für Areale rund um die Nistplätze seltener Vögel. Bisher wurden im polnischen Teil der Wolf Mountains bereits 13 solcher Zonen geschaffen.

Wir führen Naturinventuren durch und bereiten seit 2021 jedes Jahr die Dokumentation für zwei neue Naturschutzgebiete vor. Bislang wurden zwei genehmigt, für weitere setzen wir unsere Lobbyarbeit fort.Wir arbeiten auch mit Partnern zusammen, um den Schutz in den Nationalparks zu stärken, setzen uns für den Ausbau von Schutzgebieten ein und verbessern die Verbindungen zu den neuen Schutzgebieten in der Ukraine.

Zusammenarbeit mit den Gemeinden

Die Gegebenheiten in der Region sind komplex. Naturschutz kann deshalb nur funktionieren, wenn die Menschen vor Ort von intakten Landschaften und Schutzgebieten profitieren. Wir unterstützen den Aufbau von mindestens zwei Unternehmen im Bereich nachhaltiger Tourismus – darunter ein Informationszentrum mit Fahrradverleih sowie einen Campingplatz. Zusammen mit unseren Partnern planen, weitere naturfreundliche Business-Ideen in der Region zu unterstützen. Außerdem helfen wir lokalen Produzenten beim Marketing und Verkauf ihrer Waren.

Tourismus, aber nachhaltig

Die ZGF und ihre Partner arbeiten daran mit, die Wolf Mountains als Reiseziel für nachhaltigen Tourismus zu etablieren, mit Führungen in der Region und durch lokale Guides. Gemeinsam mit unseren Partnern fördern wir in der Slowakei den Nationalpark Poloniny als nachhaltiges Tourismusziel, von dem die Menschen vor Ort profitieren.

Öffentlichkeitsarbeit

Wir bringen der Öffentlichkeit die Vorteile des Wildnisschutzes näher, indem wir Online-Kampagnen in den sozialen Medien starten, Videos über das Gebiet produzieren und öffentliche Veranstaltungen organisieren.

Meilensteine

Veröffentlichung einer Dokumentation für einen neuen Nationalpark in Polen und Erweiterung eines weiteren Parks

2020

Start des ersten nachhaltigen Tourismusunternehmens von Aevis im Nationalpark Poloniny sowie der hochwertigen Marke Poloniny – neskutočne skutočné zur Förderung lokaler Produkte und Dienstleistungen

2020

Gründung zwei neuer Naturschutzgebiete in der Slowakei: Vihorlat (2.160 Hektar) und Rydosova (88 Hektar)

2020

Start der ersten Ökotourismus-Führung im Nationalpark Poloniny zusammen mit einem lokalen Guide

2018

Start der Kooperation zwischen der ZGF und der Natural Heritage Foundation in Polen

2018

Entwicklung von Natur-Tourismus Konzepten und erste geführte Ökotourismus-Tour im Poloniny Nationalpark.

2018

Start der Kooperation zwischen der ZGF und dem nationalen Partner Aevis in der Slowakei

2016

Partner

Erfolgreicher Naturschutz ist immer Teamarbeit. In allen Programmen arbeiten wir mit den nationalen Behörden, den zuständigen Schutzgebietsverwaltungen, nationalen Naturschutzorganisationen, Geberorganisationen und mit den örtlichen Gemeinden.

  • Aevis
  • OTOP BirdLife
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