Im Januar unterzeichnen die ZGF und die kongolesische Naturschutzbehörde ICCN eine Co-Management-Vereinbarung.
Der Lomami-Nationalpark (LNP) umfasst eine Fläche von fast 9.000 km² und ist das Herzstück der 40.000 km² großen Naturlandschaft zwischen den Flüssen Tshuapa, Lomami und Lualaba. Der Flussnamen wegen wird der Park auch kurz TL2 genannt. Die Region ist fast vollständig von dichtem, tropischem Regenwald bedeckt, in dem unter anderem Bonobos, Waldelefanten, Riesenschuppentiere und Flusspferde leben. In Lomami wurden zahlreiche endemische oder seltene Arten nachgewiesen, darunter Lesula-Affen, Dryas-Affen, Kongo-Pfauen und Okapis.
- Projekt: Naturschutz im Lomami-Nationalpark
- Fläche des Nationalparks: 8.874 km²
- Pufferzone um den Nationalpark: 35.000 km²
- ZGF-Projektleiter: Radar Nishuli
- Projektstart: 2019
- Lomami-Nationalpark
- Was tun wir in Lomami?
- Meilensteine
- Partner
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Seit 2007 erforschen und dokumentieren ZGF-Projektleiterin Dr. Terese Hart und ihr Team die Region im und um den Lomami-Nationalpark. Bisher wurden mehr als 5.500 km zu Fuß und mit dem Boot zurückgelegt. Die Daten werden verwendet, um besser zu verstehen, wo sich verschiedene Tierpopulationen aufhalten, und um den Park noch besser schützen zu können.
Im Park finden regelmäßige Patrouillen statt, die von ZGF-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Rangern der kongolesischen Naturschutzbehörde ICCN gemeinsam durchgeführt werden. Sinn der Patrouillen ist natürlich der bessere Schutz des Parks, aber auch die Erfassung der Biodiversität in TL2. Die Patrouillen erheben während ihrer teils mehrwöchigen Aufenthalte im Dschungel Daten zur Artenvielfalt und -verbreitung, erfassen aber auch illegale Aktivitäten wie Wilderei.
Unsere Naturschutzarbeit beinhaltet als eins der wesentlichen Element auch, die Gemeinden zu stärken. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort erarbeiten wir nachhaltige Einkommensmöglichkeiten, die nicht auf einer Ausbeutung der Ressourcen basieren und bemühen uns darum, dass die Gemeinden in die Entwicklung des Parks einbezogen werden. Gleichzeitig unterstützen wir einzelne Gemeinden dabei, ihre kommunalen Naturschutzkonzessionen (Community Conservation Concessions) anzumelden. Damit können sie ihre Ressourcen selbst schützen und verwalten.
Besonders spannend war 2012 die Entdeckung und Veröffentlichung einer neuen Affenart, Cercopithecus lomamiensis, am linken Ufer des Lomami-Flusses im Park. Gerade sind wir dabei, eine zweite unbekannte Affenart zu dokumentieren, die auch entlang des Lomami-Flusses im Park vorkommt. Ein dritter einzigartiger und wiederholt auftretender Primaten-Phänotyp wurde ebenfalls im nordwestlichen Wald des Parks nachgewiesen.
Diese erstaunliche Säugetiervielfalt scheint sich sowohl in der reichhaltigen Flora als auch in der Vielfalt der Kleinsäuger zu wiederholen: Eine neue Pflanzenart wurde bislang veröffentlicht (Xenostegia lomamiensis) und seltene Fledermäuse werden derzeit erforscht. Wir gehen davon aus, dass die TL2-Region weiterhin unerwartete und wichtige biologische Hinweise auf die wenig bekannte Paläo-Umweltgeschichte des zentralen Kongobeckens liefern wird.
Im April wird der Lomami-Nationalpark offiziell ein ZGF-Projekt.
Im Juli fusionieren die beiden Provinzparks zum achten Nationalpark der DR Kongo, dem Lomami-Nationalpark.
Im August ruft der Gouverneur von Thsopo einen Provinzpark in dem Gebiet aus, in dem die TL2-Teams (Tshuapa, Lomami und Lualaba) eine neue Affenart und eine wichtige Population von Waldelefanten entdeckt hatten.
Im November kündigt der Gouverneur von Maniema einen Provinzpark in dem Gebiet an, in dem das TL2-Projekt neue Bonobo-Populationen entdeckt hat.
Basierend auf den Entdeckungen der TL2-Teams und während einer großen Volksversammlung in der Provinz Maniema im April starten das TL2-Projekt und die kongolesische Naturschutzbehörde ICCN gemeinsam mit der lokalen Regierung sowie traditionellen Führern eine Kampagne. Sie arbeiten auf Dorfebene, um die Bedeutung des Schutzes der Lomami-Wälder zu vermitteln.
Die ersten TL2-Teams beginnen die Wälder des unbekannten, mittleren Lomami-Flusses zu erkunden.
- U.S. Fish & Wildlife Service
- The Wildcat Foundation
- Full Circle Foundation
- Woodtiger Fund
- Rainforest Fund
- Arcus Foundation
- Elephant Crisis Fund
- ICCN (L’Institut Congolais pour la coservation de la Nature)