Manu Biosphärenreservat in Peru wächst um 30 Prozent

Vor 40 Jahren wurde Manu eines der ersten UNESCO Biosphärenreservate. Nun hat die UNESCO einem Antrag zugestimmt, das Biosphärenreservat um fast 30 Prozent zu erweitern.

19.07.2017, ZGF

Am 15. Juni 2017 endete das Treffen des Internationalen Koordinationsrates des UNESCO-Programmes „Der Mensch und die Biosphäre“ mit einer guten Nachricht für das Manu Biosphärenreservat: Dem Antrag auf Erweiterung des Biosphärenreservats um fast ein Drittel auf 2.438.956 Hektar wurde zugestimmt. 40.000 Menschen, die in dieser Gegend leben, profitieren von der Ausweitung des Biosphärenreservats.

Fast ein Jahr lang hat ein Team bestehend aus Mitarbeitern der peruanischen Schutzgebietsbehörde SERNANP und der ZGF Peru an dem technischen Antrag zur Aktualisierung und Erweiterung der Grenzen des Manu Biosphärenreservats an die UNESCO gearbeitet. Während dieser Zeit hat das Team Workshops in den fünf Distrikten Yanatile, Challabamba, Kosñipata, Fitzcarrald und Manu, die sich am Rande des ursprünglichen Manu Biosphärenreservats befanden, organisiert, um die Menschen, die dort leben, in die geplante Erweiterung und neue Zonierung einzubeziehen. Alle fünf Distrikte entschieden sich dafür, Teil des Manu Biosphärenreservats zu werden.
Jedes Biosphärenreservat soll drei Funktionen erfüllen: Naturschutz, Entwicklung sowie Forschung und Bildung.

Dabei besteht die Kernzone immer aus einem Naturschutzgebiet, in diesem Fall ist dies der Manu Nationalpark. Angrenzend an die Kernzone folgen eine Pufferzone sowie eine sogenannte sozioökonomisch orientierte Übergangszone, die um das Schutzgebiet herum angeordnet sind und in denen nachhaltige Geschäftsmodelle und Unternehmungen der Dorfbewohner gefördert werden. Die neu eingegliederten Bereiche befinden sich in dieser Übergangszone des Manu Biosphärenreservats.

Sandfarbene Nachtschwärmer schlafen auf ihrem Tagesschlafplatz.
Rot-grüne Aras im Flug über Manu Nationalpark, Peru.
Ein Capybara geht an den Stränden des Manu-Flusses spazieren.
Ein Kaisertamarin bei Cocha Cashu im Manu Nationalpark.
Ein junger Jaguar streifte auf der Forschungsstation Cocha Cashu umher und suchte nach Essensresten. Er blieb in der Abfalltonne stecken und konnte erst am nächsten Morgen wieder herauskommen. Manu Nationalpark, Peru. © Daniel Rosengren

Es ist eine große Herausforderung, Naturschutz und wirtschaftliche Entwicklung zusammenzubringen. Das Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ der UNESCO nimmt sich dieser Herausforderung an.

Aktuell gibt es in Peru fünf Biosphärenreservate. Eines der am besten organisierten und geförderten Biosphärenreservate in Peru ist beispielsweise Oxapampa Asháninka Yánesha, das in den letzten Jahren durch die Produktion eines preisgekrönten Kaffees bekannt geworden ist. Das Manu Biosphärenreservat möchte diesem Beispiel folgen. Im Mapacho-Tal, das ebenfalls in der Übergangszone des Biosphärenreservats liegt, haben sich bereits 15 Vereine zur Herstellung von Agrarprodukten und Kunsthandwerk gegründet.

Die beteiligten Gemeinden widmen sich mit Motivation und Leidenschaft der neuen Aufgabe und sind nun dabei, die nachhaltige Produktion und das partizipative Management anzuschieben. Unter anderem sind sie auf der Suche nach nachhaltigen Entwicklungsmöglichkeiten, die sie künftig umsetzen wollen. Beispiele dafür sind die Herstellung von Textilien, z. B. das Weben von Schals oder der Anbau von Andenbeeren.

Die Erweiterung des Manu Biosphärenreservats ist Teil des ProBosque Manu Projektes, das im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gefördert wird.

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