Zwei geländetaugliche Busse wurden für die Umweltbildung an Nationalparks übergeben. So können Kinder und Erwachsene aus verschiedenen Regionen in abgelegene Gebiete der Karpaten-Schutzgebiete gebracht werden. Die Ruhe in der wilden Natur bietet zudem Erholung von den Strapazen des Krieges.
Die Urwälder im ukrainischen Teil der Karpaten sind einzigartig in Europa, denn sie bilden noch immer große und intakte Naturwaldflächen. Das Zeitfenster, dieses Naturerbe zu erhalten, ist klein. Wenn wir jetzt nicht handeln, sind diese wertvollen Wälder für immer verloren.
Die Berglandschaften der Karpaten sind von außergewöhnlicher Schönheit. Als funktionierende, natürliche Ökosysteme liefern sie uns Menschen frisches Wasser, saubere Luft und bieten einer außergewöhnlichen Tierwelt Unterschlupf. Touristen schätzen die natürliche Schönheit der Landschaft, was die lokalen Gemeinden und die Wirtschaft unterstützt.
Unser Programm zielt darauf ab, 300.000 Hektar Naturlandschaften in den Ukrainischen Karpaten zu schützen. Um eines der größten und wertvollsten Netzwerke von Schutzgebieten in Europa zu schaffen, werden bestehende Schutzgebiete vergrößert und wertvolle alte Wälder zusätzlich unter Schutz gestellt.
Ein verbesserter Schutz erfordert gut ausgestattete und handlungsfähige Schutzgebiete. Deshalb unterstützen wir die Gebiete direkt mit Uniformen, IT-Ausrüstung, Feldarbeitsgeräten, neuen Geländewagen und der Renovierung von Verwaltungs- und Betriebsgebäuden. Seit Beginn des Krieges sind die staatlichen Mittel für Schutzgebiete weggefallen. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, stellen wir wichtige Güter wie Treibstoff, Fahrzeugreparaturen und andere Mittel bereit, die für die Arbeit vor Ort wichtig sind. Um die Gebiete besser managen zu können, unterstützen wir die Parks bei der Entwicklung moderner Managementpläne und bieten Schulungen für deren Mitarbeiter an.
Das Ziel des Programms ist es, die Ökosysteme der Karpaten und die (über-)lebenswichtigen Leistungen, die sie für uns Menschen erbringen, effektiv und nachhaltig für die Zukunft zu sichern.
- Programm: Ukrainische Karpaten
- Fläche: 3.102 km²
- Leitung: Robert Brozovic, Michael Brombacher
- Beginn: 2014
- Ukrainische Karpaten
- Unsere Aktivitäten in den Karpaten
- Meilensteine
- Partner
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Die ZGF arbeitet gemeinsam mit ihren Partnern daran, das Netzwerk der Schutzgebiete in den ukrainischen Karpaten zu stärken und auszubauen. Auf diese Weise wollen wir den dauerhaften Schutz der Wälder sicherstellen und die drohende Abholzung verhindern.
Die bessere Vernetzung der Schutzgebiete stellt sicher, dass großflächige ökologische Prozesse wie Tierwanderungen und der genetische Austausch zwischen Wildtierpopulationen weiterhin möglich ist.
Der im April 2019 gegründete Boikivshchyna Nationalpark ist der jüngste Nationalpark der Region. Mit einer Fläche von rund 12.000 Hektar ist er ein wichtiger Teil des Korridors zu anderen Nationalparken der Ukraine und Parks in den Nachbarländern Polen und der Slowakei. Weitere Erweiterungen um rund 100.000 Hektar sind in anderen Schutzgebieten in den ukrainischen Karpaten geplant.
Durch technische und finanzielle Unterstützung sowie Schulungen von Rangern und anderen Mitarbeitenden der Schutzgebiete trägt die ZGF dazu bei, das Management sowie die Infrastruktur der Schutzgebiete zu verbessern.
Um das Ökotourismus-Potenzial der Parks zu verbessern, unterstützen wir auch den Aufbau einer Infrastruktur für nachhaltigen Tourismus, die es Besuchern ermöglicht, die Karpaten zu erleben und gleichzeitig zu ihrem Schutz beizutragen.
Die Ukrainerinnen und Ukrainer haben beeindruckende Arbeit geleistet und bereits ein beachtliches Netz an Schutzgebieten ausgewiesen. Den Gebieten fehlt oft ausreichende finanzielle Unterstützung oder praktische Hilfestellung durch die schwierige wirtschaftliche Lage, in der die Ukraine sich befindet.
Parkverwaltungen, Ranger und Wissenschaftler benötigen professionelle und moderne Ausrüstung, Rangerposten, Fahrzeuge und Uniformen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Durch private Spenden und Zuschüsse von Dritten hilft die ZGF, diese Lücke zu schließen. Seit dem Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine, der zu einem Zusammenbruch der staatlichen Finanzierung für Schutzgebiete geführt hat, hat diese Unterstützung Priorität. Wichtige Güter wie Treibstoff, Fahrzeugreparaturen und andere Ressourcen werden von der ZGF an die Parks geliefert, so dass die Kolleginnen und Kollegen vor Ort weiter ihre wichtigen Aufgaben in den Schutzgebieten erfüllen können.
Die ukrainische Gesetzgebung gesteht den Kommunen und Gemeinden nur wenig Einfluss bei der Entwicklung von Schutzgebieten zu. Deswegen arbeiten wir mit lokalen Gemeinden und Behörden zusammen, um diese bei der Schutzgebietsplanung und -entwicklung stärker einzubeziehen.
In Workshops mit den Gemeinden vor Ort werden die Bedürfnisse der Menschen vor Ort und die sozioökonomischen Aspekte der jeweiligen Schutzgebiete ermittelt. Zudem versuchen wir, Alternativen zum Holzabbau und Geschäftsmodelle für „Naturschutzunternehmen“ zu finden, die den Menschen ein gutes Einkommen ermöglichen. Diese enthalten Strategien für kleine und mittlere Unternehmen, die mit den lokalen Naturschutzzielen im Einklang stehen.
In der Vergangenheit wurden die Daten zu Ökosystemen und Biodiversität in den ukrainischen Schutzgebieten handschriftlich, in sogenannten „Chroniken der Natur“ aufgezeichnet. Diese enthalten zwar wertvolle Aufzeichnungen über Sichtungen und Populationsverschiebungen, dennoch ist es dringend an der Zeit, das System grundlegend zu modernisieren, um eine bessere Erfassung und Übertragung von Daten sowie fundiertere Analysen zu ermöglichen.
Ein neues, kostengünstiges System zur Überwachung der Biodiversität wird derzeit von einer gemeinsamen ukrainisch-internationalen Arbeitsgruppe eingeführt und überwacht. Als Plattform für die Datenerhebung und -speicherung wird das Spatial Monitoring and Reporting Tool (SMART) eingesetzt, das sich bereits in anderen ZGF-Projekten bewährt hat.
In ausgewählten Parks werden außerdem Kamerafallen eingesetzt, um die Artenvielfalt und Vernetzung der Wildtiere zu untersuchen. Die gesammelten Daten liefern wertvolle Erkenntnisse, die auch in die Managementpläne der Parks einfließen und langfristig für einen wirksamen, an die Schutzgebiete angepassten Naturschutz sorgen.
Viele Menschen in den ländlichen Gemeinden am Rande der Schutzgebiete in den ukrainischen Karpaten sind in ihrem täglichen Leben davon abhängig, die natürlichen Ressourcen der Wälder nutzen zu können. Gleichzeitig bieten die atemberaubenden Berglandschaften der Karpaten ein großes Potenzial für naturgestützten Tourismus und andere nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten. Um eine dauerhafte lokale Unterstützung für den Naturschutz aufzubauen, legen wir großen Wert auf Umweltbildung.
Mit Umweltbildungskampagnen, die sich an die Dörfer und Gemeinden richten, wollen wir erreichen, dass die Menschen verstehen, welche Vorteile geschützte Gebiete für sie haben. Dafür richten wir Outdoor-Bildungszentren in den Parks ein und statten sie mit modernen Lehrmaterialien und -werkzeugen aus. Wir bieten den Mitarbeitenden der Schutzgebiete spezielle Schulungen zu Umweltbildung an, damit sie Schulen, Gemeinden und Besucher besser informieren und begeistern können. Darüber hinaus investieren wir in Busse, die Kinder aus verschiedenen Regionen auch in die abgelegenen Gebiete der Parks bringen, um die Natur dort mit allen Sinnen zu erleben und den Wert intakter Ökosysteme zu verstehen.
Ergänzt wird die Umweltbildung mit gezielten Kommunikationskampagnen, die das Bewusstsein für die Ökosystemleistungen der alten Wälder schärfen und die Vorteile beleuchten, die Schutzgebiete für lokale Gemeinden mit sich bringen. Durch die Stärkung der Umweltbildung und die Förderung des Dialogs zwischen Gemeinden und Parkverwaltungen tragen wir dazu bei, eine starke, naturschutzorientierte Bürgerschaft in den Karpaten zu fördern.


Ein Programm mit Zuschüssen für umweltfreundliche Initiativen wurde mit den angrenzenden Gemeinden der Schutzgebiete gestartet, um die lokale Bevölkerung zu unterstützen.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine beginnt. Die ZGF startet mit operativer Unterstützung der Schutzgebiete als Reaktion auf die drastischen Kürzungen im Staatshaushalt. Tausende Binnengeflüchtete, die in der Nähe der Schutzgebiete Zuflucht suchen, erhalten Nothilfe.

Übergabe wichtiger Ausrüstung an 12 Schutzgebiete, darunter 50 Geländewagen, 81 Motorräder, über 950 Uniformen und verschiedene IT- und Feldausrüstung.

Der Nationalpark Boikivshchyna wird gegründet.

Die IKI-Förderung zur Unterstützung des Managements und des Schutzes fünf der Karpaten-Nationalparks beginnt.

Die KfW beginnt die Förderung von acht Schutzgebieten in den Karpaten.

Machbarkeitsstudien für die Karpaten werden abgeschlossen, um mögliche Erweiterungsgebiete zu etablieren.

Die Arbeit der ZGF in der Ukraine beginnt.
Erfolgreicher Naturschutz ist immer Teamarbeit. In allen Projekten arbeiten wir mit den nationalen Behörden, den zuständigen Schutzgebietsverwaltungen, nationalen Naturschutzorganisationen, Geberorganisationen und mit den örtlichen Gemeinden.
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Ministry of Environmental Protection and Natural Resources (Ukraine)
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Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
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Internationale Klimaschutzinitiative (IKI)
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KfW
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Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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augmentum

“Dieses Naturerbe sollte allen Ukrainern gehören – nicht den ausländischen Forstunternehmen. Deshalb arbeiten wir eng mit unseren ukrainischen Partnern zusammen, um eines der größten und wertvollsten Netzwerke von Schutzgebieten in Europa zu sichern.”