Am 18. September 2023 verleiht das UNESCO-Welterbekomitee dem Bale-Mountains-Nationalpark den Status einer UNESCO-Welterbestätte
Der Bale-Mountains-Nationalpark gilt als das letzte größere afroalpine Hochland der Erde und hier leben die meisten endemischen Arten in Äthiopien. Die Sümpfe in dieser spektakulären Landschaft regulieren die Wassermenge der Flüsse, die im Park entspringen. Diese Flüsse sichern die Wasserversorgung von über 30 Millionen Menschen in Äthiopien, Somalia und Kenia.
Der 4.377 Meter hohe Berg Tulu Dimtu erhebt sich über das weite Plateau und mehrere breite Täler. In dieser Höhe ist die Luft dünn und die Sonne intensiv. Nachts gibt es häufig Bodenfrost und Raureif.
2.000 Meter tiefer, im Süden, liegt der feuchte Tropenwald von Harenna – der größte Nebelwald des Landes. In der dichten Vegetation leben Löwen mit schwarzer Mähne und Riesenwaldschweine. Die unterschiedlichen Ökosysteme sind Lebensraum für eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzen und Tieren, darunter endemische Arten wie Äthiopischer Wolf, Bergnyala, Bale-Affe und Riesenmaulwurfsratte.
- Projektgebiet: Naturschutz im Bale-Mountains-Nationalpark
- Fläche des NP: 2.150 km²
- Pufferzone: 2.351 km²
- Projektvertreter im Land: Husien Indries
- Projektstart: 2004
- Bale-Mountains-Nationalpark
- Was tun wir in den Bale Mountains?
- Meilensteine
- Partner
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Mittels Ecological Threat Monitoring überwachen wir die wichtigsten Ökosystemkomponenten des Bale-Mountains-Nationalparks in der Regen- und in der Trockenzeit. Sogenannte Para-Ökologen unterstützen den Nationalpark beim Monitoring. Sie leben im Gebiet und wurden darin geschult, im Feld Daten zu erheben.
Zu ihren Aufgaben gehören:
- Zählungen von Nutzvieh im Park
- Monitoring der Größe der Seen in den Bale-Bergen
- Zählungen der Bergnyalas
- Zählung der Siedlungen im Park
- Erhebungen zur Nutzung von Waldressourcen
Die Population der Äthiopischen Wölfe wird von unserer Partnerorganisation, dem Ethiopian Wolf Conservation Programme, überwacht.
Ranger des Bale-Mountains-Nationalparks schützen den Park vor illegalen Aktivitäten wie Beweidung und Brennholzgewinnung. Wir stellen Ausrüstung zur Verfügung, z. B. Ferngläser, Uniformen, Zelte und Fahrzeuge, und organisieren Rangertrainings. Darüber hinaus beraten wir das Parkmanagement und helfen beim Bau und der Instandhaltung von Rangerposten.
Mit seinen spektakulären Landschaften und vielen endemische Arten hat der Bale-Mountains-Nationalpark großes Potenzial, Einnahmen aus dem Tourismus zu erzielen, von denen die Menschen aus der Region profitieren können.
Derzeit organisieren wir Schulungen im Bereich Tourismusmanagement für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nationalparks sowie lokale Tourismusdienstleister.
Diese stellen den Besucherinnen und Besuchern Guides, nachhaltig geerntetes Brennholz, Packpferde und Köchinnen und Köche zur Verfügung. Damit die Gemeinden an der Parkgrenze vom Tourismus profitieren, arbeiten wir zusammen mit der Parkverwaltung an Konzessions-Vereinbarungen für Tourismus-Investoren.
Wir unterstützen Gemeinden bei der Entwicklung von Waldbewirtschaftungsplänen, um Abholzung und Bodenerosion in den Wäldern außerhalb des Nationalparks zu verringern.
Dafür arbeiten die Gemeinden mit Oromia Forest and Wildlife Enterprise zusammen, die für die Regulierung und Überwachung der nachhaltigen Nutzung des Waldes verantwortlich ist. Diese Kooperation trägt dazu bei, den Wald langfristig zu schützen, damit die Menschen die Ressourcen der Wälder auch weiterhin nachhaltig nutzen können.
Ackerbau in den Höhenlagen der Bale Berge ist eine Herausforderung. Die Regenmenge und -häufigkeit, die sich aufgrund des Klimawandels verändert haben, erschweren den Anbau von Getreide und Gemüse zusätzlich.
Das äthiopische Agrarforschungsinstitut hat die besten Getreidesorten für diese Bedingungen identifiziert und wir schulen die Bauern in nachhaltigen Anbaumethoden der neuen und besseren Sorten.
Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass das Weiden von Nutzvieh im Park nicht nachhaltig ist. Die Menschen bringen ihr Vieh in den Park, weil es in den Dörfern an Futter und Weideland mangelt. Um dies zu ändern, optimieren wir mit den an den Park angrenzenden Gemeinden das Weidelandmanagement. So soll Weideland verbessert werden und langfristig nutzbar bleiben. Außerdem sollen produktivere Rinderrassen zu einer Verkleinerung der Viehbestände beitragen.
Auch der Anbau von Futterpflanzen in den Dörfern wird gefördert. Wicke, Luzerne, Futtererbse, Taubenerbse und Elefantengras werden bereits erfolgreich angebaut. So besteht keine Notwendigkeit mehr für die Menschen, ihr Vieh zum Weiden in den Park zu bringen.
Wir arbeiten mit dem Bale Zone Health Office zusammen und unterstützen Angebote zur Familienplanung. Zusätzlich unterstützen wir die Umweltbildung in den umliegenden Schulen und Gemeinden. Diese Programme sind beliebt und erfolgreich und werden auf immer mehr Dörfer in der Gegend ausgedehnt.
Viele Menschen kochen und heizen mit offenem Feuer, obwohl ihre Häuser keinen Schornstein haben und schaden damit der eignen Gesundheit und der Umwelt. Gemeinsam mit den betroffenen Familien suchen wir nach Alternativen und subventionieren die Anschaffung von brennstoffsparenden Öfen. Diese verbrauchen weniger Feuerholz und reduzieren die ungesunde Rauchentwicklung beim Kochen.
Wir unterstützen Imkerinnen und Imker in den Gemeinden außerhalb des Bale-Mountains-Nationalparks mit moderner Ausrüstung, damit sie mehr und qualitativ besseren Honig produzieren können.
Unsere Unterstützung beinhaltet:
- Workshops und Schulungen zum Erlernen moderner Imkereimethoden
- Bereitstellung von Ausrüstung für die teilnehmende Imkerinnen und Imker
- Vernetzung erfahrender Bienenhalter mit Neu-Imkerinnen und -Imkern zum Erfahrungsaustausch
Wir unterstützen die Finanzverwaltung des Bale-Mountains-Nationalparks und die Verwaltung von Spendengeldern. Auch an der Nominierung der Bale Mountains als UNESCO-Welterbegebiet war die ZGF wesentlich beteiligt.
Um den Lebensraum einer Vielzahl von Arten zu schützen, arbeitet die ZGF mit der äthiopischen Schutzgebietsbehörde EWCA und verschiedenen anderen Gruppen zusammen. Wir unterstützen das Law Enforcement, bieten Trainings an, richten ein Feuermanagement ein und fördern die Zusammenarbeit mit den an den Park angrenzenden Gemeinden.
Der General Management Plan ist die Grundlage aller Naturschutzaktivitäten im Park. Er wurde in Abstimmung mit den umliegenden Gemeinden entwickelt und von den Behörden ratifiziert. Derzeit wird ein Plan für den Bau von Rangerposten, Büros und touristischen Einrichtungen entwickelt. Gleichzeitig werden Vereinbarungen zwischen dem Bale-Mountains-Nationalpark und Tourismusinvestoren erarbeitet, um die nachhaltige Entwicklung innerhalb des Schutzgebiets zu gewährleisten. Die ZGF, die Naturschutzbehörde EWCA und die Parkverwaltung erarbeiten die Rahmenbedingungen für diese Entwicklungen.
Die ZGF arbeitet mit Oromia Forest and Wildlife Enterprise zusammen, um die umliegenden Gemeinden an den Einnahmen zu beteiligen, die durch die Trophäenjagd in den Bale-Bergen generiert werden. Unsere Partnerschaft hat dazu geführt, dass aktuell 60 Prozent der Einnahmen an die Gemeinden gehen.
Die Nominierungsunterlagen für den Bale-Mountains-Nationalpark als Welterbe werden bei der UNESCO eingereicht
Der General Management Plan mit einer Laufzeit von zehn Jahren wird veröffentlicht
Rechtliche Anerkennung der Parkgrenzen durch den äthiopische Ministerrat
Der Bale-Mountains-Nationalpark kommt auf die Tentativ-Liste der Welterbegebiete der UNESCO
Die ZGF beginnt die äthiopischen Behörden beim Management des Nationalparks zu unterstützen
Die Bale Mountains werden zum Nationalpark der IUCN-Kategorie II erklärt
Parkgrenzen werden festgelegt
Erfolgreicher Naturschutz ist immer Teamarbeit. In allen Projekten arbeiten wir mit den nationalen Behörden, den zuständigen Schutzgebietsverwaltungen, nationalen Naturschutzorganisationen, Geberorganisationen und mit den örtlichen Gemeinden.
- Ethiopian Wildlife Conservation Authority (EWCA)
- Ethiopian Wolf Conservation Programme (EWCP)
- Farm Africa
- KfW
- European Union
- UNESCO Flanders Funds-in-Trust Cooperation of the Government of Belgium
- SOS-Sahel
- Population Health and Environment Ethiopia
- International Water Management Institute
- PHE Ethiopia Consortium