Der Nationalpark Boikivshyna wird gegründet.
Die Urwälder im ukrainischen Teil der Karpaten sind einzigartig in Europa, denn sie bilden noch immer große und intakte Naturwaldflächen. Das Zeitfenster, dieses Naturerbe zu erhalten, ist klein. Wenn wir jetzt nicht handeln, müssen wir mit dem Verlust dieser ursprünglichen Wälder rechnen.
Die Berglandschaften der Karpaten sind nicht nur von außergewöhnlicher Schönheit, sondern sie stellen auch noch funktionierende, natürliche Ökosysteme dar. Diese liefern frisches Wasser, saubere Luft und vieles mehr. Auch für Touristen sind die ukrainischen Karpaten ein lohnendes Ziel, was den lokalen Gemeinden die Chance bietet, vom Tourismus zu profitieren.
Mit unserem Projekt sollen etwa 300.000 Hektar Naturlandschaften in den Karpaten geschützt werden, die damit eines der größten Netzwerke an Schutzgebieten in Europa bilden sollen.
Damit es gelingt, die Wildnis wirklich dauerhaft zu bewahren, braucht man funktionierende Schutzgebiete. Das heißt, sie müssen gut ausgestattet sein, damit die Schutzgebietsverwaltungen vor Ort ihre Arbeit machen können. Genau das ist der Ansatz der ZGF: die prakische Unterstützung der Schutzgebiete. Das tun wir gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern. So gelingt es uns hoffentlich, das übergeordnete Ziel des Projekts zu erreichen, nämlich die Ökosysteme der Karpaten und deren sogenannte ökosystemare Dienstleistungen wirksam und nachhaltig zu schützen.
- Projekt: Schutz von Primärwäldern in den ukrainischen Karpaten
- Fläche Projektgebiet: 3.102 km²
- Projektleiter: Stephen Wright, Robert Brozovic, Michael Brombacher
- Projektbeginn: 2014
- Ukrainische Karpaten
- Unsere Aktivitäten in den Karpaten
- Projektentwicklung
- Partner
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Die ZGF arbeitet gemeinsam mit ihren Partnern daran, das Netzwerk der Schutzgebiete in den ukrainischen Karpaten zu stärken und auszubauen. Auf diese Weise wollen wir den dauerhaften Schutz der Wälder sicherstellen und die drohende Abholzung verhindern.
Die bessere Verbindung zwischen den Schutzgebieten sorgt dafür, dass großflächige ökologische Prozesse wie Tierwanderungen und der genetische Austausch zwischen Tierpopulationen weiterhin möglich bleiben.
Der im April 2019 gegründete Boikivshyna Nationalpark ist der jüngste Nationalpark der Region. Mit einer Fläche von 16.000 Hektar ist er ein wichtiger Baustein für Korridorverbindungen mit Nationalparks im benachbarten polnischen Teil der Karpaten. Für einige andere Nationalparks in den Karpaten sind ebenfalls Erweiterung geplant, insgesamt rund 100.000 Hektar.
Durch finanzielle Unterstützung und praktische technische Hilfe, etwa die Ausbildung von Rangern, trägt die ZGF dazu bei, das Management sowie die Infrastruktur der Schutzgebiete zu verbessern.
Die Ukraine hat bereits ein beachtliches Netz an Schutzgebieten. Was diesen Gebieten meist jedoch fehlt, ist finanzielle Unterstützung aber oft auch praktische Hilfestellung. Die Parkverwaltungen, ihre Ranger und Wissenschaftler brauchen professionelle und moderne Ausrüstung, wenn sie ihren Job gut machen sollen. Auch Rangerposten und generell eine funktionierende Infrastruktur sind unerlässlich. Hier hilft die ZGF, indem sie Spendengelder sowie Drittmittel von institutionellen Gebern aufbringt und vor Ort in Nautrschutzmaßnahmen investiert.
Die ukrainische Gesetzgebung gesteht den Kommunen und Gemeinden nur wenig Einfluss bei der Entwicklung von Schutzgebieten zu. Deswegen arbeiten wir daran, diese bei der Schutzgebietsplanung und -entwicklung stärker einzubeziehen. Bei gemeinsamen Workshops werden deren Bedürfnisse und auch die sozioökonomischen Aspekte der jeweiligen Schutzgebiete ermittelt. Zudem versuchen wir, Alternativen zum Holzabbau und Geschäftsmodelle für „Naturschutzunternehmen“ zu finden, die den Menschen ein gutes Einkommen ermöglichen.
In der Vergangenheit wurden die Daten zu Ökosystemen und Biodiversität in den ukrainischen Schutzgebieten in handschriftlichen Journalen, den „Chroniken der Natur“ aufgezeichnet. Diese enthalten zwar wertvolle Aufzeichnungen über Sichtungen und Populationsverschiebungen, dennoch ist es dringend an der Zeit, das System grundlegend zu modernisieren.
Ein neues Biodiversitätsmonitoring wird jetzt von einer gemeinsamen ukrainisch-internationalen Arbeitsgruppe geplant und umgesetzt. Als Plattform für die Datenerhebung und -speicherung wird das Spatial Monitoring and Reporting Tool SMART eingesetzt, das sich bereits in anderen ZGF-Projekten bewährt hat.
In ausgewählten Parks werden auch Kamerafallen eingesetzt, um die Artenvielfalt dort zu untersuchen. Die gesammelten Daten liefern wertvolle Erkenntnisse, die dann auch in die Managementpläne der Parks einfließen.
Viele Menschen in den ländlichen Gemeinden am Rande der Schutzgebiete in den ukrainischen Karpaten, sind in ihrem täglichen Leben davon abhängig, die natürlichen Ressourcen der Wälder nutzen zu können.
Mit einer Umweltbildungskampagne, die sich an die Dörfer und Gemeinden richtet, wollen wir erreichen, dass die Menschen mehr darüber lernen, welche Vorteile Schutzgebiete für sie haben. Auch wollen wir mehr Wissen an Mann und Frau bringen, welche sog. Ökosystemleistungen von intakten Primärwäldern ausgehen und welche Vorteile das für ihre Dörfer hat. Darüber hinaus fördern wir damit auch den Dialog zwischen den Parkbehörden und den Gemeinden.
Die IKI-Förderung zur Unterstützung des Managements und des Schutzes fünf der Karpaten-Nationalparks beginnt.
Die KfW beginnt die Förderung von acht Schutzgebieten in den Karpaten.
Machbarkeitsstudien für die Karpaten werden abgeschlossen, um mögliche Erweiterungsgebiete zu etablieren.
Die Arbeit der ZGF in der Ukraine beginnt.
Erfolgreicher Naturschutz ist immer Teamarbeit. In allen Projekten arbeiten wir mit den nationalen Behörden, den zuständigen Schutzgebietsverwaltungen, nationalen Naturschutzorganisationen, Geberorganisationen und mit den örtlichen Gemeinden.
- Ministry of Environment and Natural Resources (MENR)
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
- Internationale Klimaschutzinitiative (IKI)
- Institut für Tierökologie und Naturbildung
- Universität Freiburg
- Ukrainian Society for the Protection of Birds (USPB)
- augmentum