Naturschutz in der Ukraine: Wie der Krieg unsere Arbeit verändert hat

Die Ukrainischen Karpaten sind ein Zufluchtsort für Menschen geworden, die aufgrund des Krieges aus ihrer Heimat im Osten der Ukraine fliehen mussten. Die ZGF und ihre Partner unterstützen diese Menschen und die Schutzgebiete in der Ukraine, mit dieser neuen Situation umzugehen.

24.05.2022, Zanne Labuschagne und Katharina Hensen

Gemeinsam sind wir stärker

Bereits seit 2014 arbeiten wir in den Ukrainischen Karpaten. In Zusammenarbeit mit der Regierung unterstützen wir die Schutzgebiete bei deren Erweiterung, zum Beispiel mit Untersuchungen zur Artenvielfalt und Ausrüstung für die Arbeit im Feld.

Doch seit dem 24. Februar 2022 sind viele der Schutzgebiete ein Zufluchtsort für Menschen geworden, die aufgrund des Krieges aus ihrer Heimat im Osten der Ukraine fliehen mussten. Inzwischen haben wir gemeinsam mit unseren Partnern 1.000 Unterbringungsmöglichkeiten in den Gebäuden der Schutzgebiete in den Karpaten und der Polesie geschaffen und wir leisten zusätzliche Unterstützung für die Schutzgebiete in dieser Zeit der Not.

Dabei bleibt unser Ziel, sicherzustellen, dass die Ökosysteme der Karpaten effektiv und nachhaltig geschützt werden.

Unterstützung für die Schutzgebiete

Seit mehreren Wochen sind die Schutzgebiete weitgehend von anderen Finanzierungsquellen abgeschnitten. Einige Waren sind in der Ukraine kaum mehr erhältlich. Deshalb finanziert die ZGF die operativen Kosten für die Unterbringung und Versorgung von Binnenvertriebenen (Ukrainerinnen und Ukrainer, die zwar ihre Heimat, aber nicht ihr Land verlassen haben) mit Nahrung, Medikamenten und anderen notwendigen Bedarfsartikeln.

Um den fliehenden Menschen zu helfen, wurden bisher 35 Tonnen an Hilfsgütern in die Ukraine geschickt – Essen, Medikamente, Schlafsäcke, Decken, Generatoren und vieles mehr, was seit der Eskalation des Krieges am 24. Februar dringend benötigt wird. Die ZGF hat die Hilfslieferungen aus Deutschland (Nationale Naturlandschaften e. V.), Rumänien (Foundation Conservation Carpathia) und der Slowakei (Aevis) koordiniert.

Ausrüstung für die Ukraine wird in Frankfurt in einen Transporter geladen. © Daniel Rosengren
Matratzen werden in ein Parkgebäude in den Karpaten geliefert. Es wird in eine Unterkunft umgebaut. © Ukrainian Parks
Mitarbeiter der ukrainischen Schutzgebiete übernehmen an der Grenze eine Hilfslieferung aus Rumänien. © ZGF
ZGF-Projektpartner FCC (Fundatia Conservation Carpathia) beim Beladen der Fahrzeuge mit Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für
die Ukraine. © FCC

Feuer – ein zusätzliches Risiko

Im Frühjahr ist die Wald- und Buschbrandgefahr in weiten Teilen der Ukraine hoch. Der Krieg verschärft diese Gefahr. Nun wird dringend zusätzliche Ausrüstung zur Brandbekämpfung gebraucht. 70 Löschrucksäcke wurden in drei Schutzgebiete in der Polesie geschickt und 50 weitere in die Schutzgebiete im Osten des Landes, die an die belagerten Gebiete grenzen.

Naturschutz ist teilweise noch möglich

Einige Monitoring-Aktivitäten sind in den Karpaten weiterhin möglich (Stand 5. Mai 2022). Derzeit werden zum Beispiel die Daten aus Kamerafallen zusammengetragen und ausgewertet, die nach dem Winter eingesammelt werden konnten.

Mehr Informationen über die Unterstützung der ZGF und ihrer Partner für die Ukraine finden Sie in einem PDF-Report.

Möchten Sie die Schutzgebiete in den Karpaten unterstützen?

Kontakt

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Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt

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