Andhani Widya und ihr Team arbeiten in der ZGF-Dschungelschule auf Sumatra daran, dass konfiszierte Sumatra-Orang-Utans lernen, selbstständig in der Wildnis zu überleben.
Seit 2002 wurden bereits über 200 Tiere, die zuvor illegal in Gefangenschaft leben mussten, wieder in ihrem natürlichen Lebensraum angesiedelt.
Jetzt, da diese Orang-Utans in der Wildnis Nachwuchs bekommen, steigt ihre Gesamtzahl, was ihre Überlebenschancen als Art erhöht. Lassen Sie uns diese Erfolgsgeschichte fortschreiben. Gemeinsam.
Sumatra-Orang-Utans sind vom Aussterben bedroht. Dr. Andhani Widya und ihr Team arbeiten daran, in Bukit Tiga Puluh eine stabile und sich selbst erhaltende Population von 250 Orang-Utans zu bilden. Helfen Sie mit.
- Orang-Utans, die in die Dschungelschule kommen, wurden zuvor meist illegal in Gefangenschaft gehalten und haben nie gelernt, selbstständig zu leben.
- Sie lernen unter anderem Klettern, Schlafnester bauen und was man fressen kann und sollte.
- In der Dschungelschule lernen die Tiere vor allem von cleveren Mitschülern aus älteren Jahrgängen sowie durch Versuch und Irrtum.
- Die meisten Orang-Utans in der Dschungelschule sind zwischen vier und sieben Jahre alt.
- Nach der Freilassung werden sie von unseren Teams noch einige Zeit überwacht, bis wir sicher sind, dass sie selbstständig in ihrem natürlichen Lebensraum zurechtkommen. Dabei sammeln wir Daten und erhalten wertvolle Einblicke in die Lebensweise der Orang-Utans, beispielsweise zu Wanderverhalten und Habitatwahl.
Sumatra-Orang-Utans sind eine vom Aussterben bedrohte Art. Seit 1925 sind Orang-Utans in Indonesien per Gesetz geschützt. Doch immer noch werden junge Sumatra-Orang-Utans illegal als Haustiere gehalten. Dazu werden Muttertiere getötet und der Nachwuchs auf illegalen Wildtiermärkten verkauft.
Dr. Peter Pratje, ZGF-Programmleiter und sein Team arbeiten daran, in Bukit Tiga Puluh eine stabile und sich selbst erhaltende Population von etwa 250 Orang-Utans zu schaffen. Sie nehmen verwaiste Orang-Utans auf, die aus dem illegalen Wildtierhandel gerettet wurden und bringen ihnen über Jahre hinweg wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten bei, damit sie eines Tages wieder in freier Wildbahn leben können. Fähigkeiten, die ihre Mütter ihnen tragischerweise nie beibringen konnten.
Die meisten Orang-Utans zwischen vier und sieben Jahre alt. Oft sind die Menschenaffen traumatisiert, weil ihren Müttern gewaltsam weggenommen und als Haustiere gehalten wurden. Die Tiere müssen also in der ZGF-Dschungelschule noch sehr vieles für das Überleben in der Wildnis lernen. In Freiheit bleiben junge Orang-Utans etwa acht Jahre bei ihren Müttern und werden von ihnen intensiv betreut.
Im Wesentlichen erlernen sie Fähigkeiten, die ihnen ihre Mütter beigebracht hätten, wie zum Beispiel auf Bäume zu klettern, ein Schlafnest zu bauen oder Nahrung zu finden. Sie müssen sich auch an die Geräusche des Regenwaldes gewöhnen, etwa Vogelgezwitscher oder Regenfälle.
Die Orang-Utans lernen zumeist von cleveren Mitschülerinnen und Mitschülern aus älteren Jahrgängen sowie durch Versuch und Irrtum. Orang-Utan-Trainer beobachten die Fortschritte und ermitteln monatlich einen Index, welcher den individuellen Ernährungszustand jedes Orang-Utans bewertet. Sie überwachen die mentale und physische Gesundheit der Tiere und passen das Adaptionsprogramm individuell an. Ein aufwendiges Programm, das mehrere Monate, aber mitunter auch mehrere Jahre dauern kann. Die Trainer brauchen viel Fitness und Geduld für diesen Job und Tierärztinnen unterstützen sie.
Gleich am Anfang müssen die Orang-Utans lernen, wie sie richtige Nahrung erkennen. Dieses Training beginnt sofort, sogar noch während der obligatorischen einmonatigen Quarantäne nach ihrer Ankunft im ZGF-Programm. Während dieser Zeit geben wir ihnen mehrmals am Tag Futter, das aus Nahrung besteht, die sie im Wald finden würden, wie Termiten, Rattanstamm und Baumkambium.
Wir beginnen auch damit, ihnen beizubringen, welche Materialien sie für den Bau ihrer Schlafnester benötigen, eine weitere wichtige Fähigkeit. Dazu bringen wir ihnen täglich Blätter und Zweige.
Nach Ende ihrer Quarantäne kommen die Orang-Utans in die Dschungelschule. Hier bekommen sie zweimal täglich Futter, das in Reissäcken, Bambusrohren, Hartschalenbällen oder in einem Labyrinth versteckt wird. Nachmittags müssen sie sich die Früchte mit einem Stock angeln, Termiten aus dem Nest schlürfen oder Rotanranken von ihrer dornigen Schale befreien, um an das nahrhafte Mark zu kommen. Zwischen den Mahlzeiten findet bis zu zweimal täglich das Training im Dschungel statt. Dazu tragen die Trainerinnen und Trainer die Orang-Utans in den Wald und ermutigen sie, in den Bäumen zu klettern und ihr neues wildes Zuhause zu erforschen.
Orang-Utans werden freigelassen, wenn sie in der Lage sind:
- genügend Futter zu finden, welches 50 Prozent Wildfrüchte enthalten sollte;
- sich ausschließlich in den Bäumen zu bewegen und nicht am Boden zu spielen, um vor Parasiten und Tigerangriffen geschützt zu sein und
- sich Schlafnester zu bauen.
Ehemalige Orang-Utan-Dschungelschüler werden in der ersten Zeit nach der Freilassung von ZGF-Scouts begleitet und beobachtet. Das Post-Release-Monitoring dient ebenfalls dazu, hilfsbedürftige Orang-Utans im ersten Jahr mit zusätzlichem Futter und ein paar Vitaminen zu versorgen, wenn Früchte knapp sind, oder sie ggf. medizinisch zu versorgen. Diese Begleitung der freigelassenen Tiere ermöglicht einen sanften und erfolgreichen Übergang von der Dschungelschule in das Leben in Freiheit in den Regenwäldern Sumatras. Die Überlebensrate der freigelassenen Orang-Utans liegt in den ersten zwei Jahren nach der Freilassung bei mehr als 70 Prozent.