Angriff auf ZGF-Einrichtungen in Bukit Tiga Puluh, Indonesien

Am Sonntag, den 25. Februar und am Montag, den 26. Februar 2024 kam es an zwei ZGF-Einrichtungen in Sumatra zu ernsten Zwischenfällen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, doch es entstand erheblicher Sachschaden. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

28.02.2024, FZS

Was ist passiert?

Am Sonntag, den 25. Februar versammelte sich gegen 21 Uhr eine größere Gruppe von Menschen aus den Dörfern Mura Danau, Tanah Tumbuh und Lubuk Kambing südöstlich des Bukit-Tiga-Puluh-Nationalparks auf der indonesischen Insel Sumatra vor der ZGF-Feldstation in Simpang Burund. Zu dem Zeitpunkt befanden sich dort Elefanten Scouts der ZGF Wildlife Protection Unit (WPU) und Mitarbeiter der regionalen Naturschutzbehörde BKSDA Jambi, einem Regierungspartner der ZGF in Sumatra.

Die Dorfbewohner forderten die Naturschutzbehörde auf, drei Elefanten umzusiedeln, die sich in der Umgebung der drei Dörfer aufhalten und ihre Ölpalmplantagen umwühlten. Nachdem die Mitarbeitenden der Naturschutzbehörde wiederholt keine Garantie gaben, die Elefanten perspektivisch umzusiedeln, eskalierte die Situation.

Bei ihrem Protest vor der ZGF-Feldstation in Simpang Burund drohten die Anwohner den sich dort aufhaltenden Behördenmitarbeitern von BKSDA und dem ZGF-Team. Sie zerstörten die Fenster der ZGF-Unterkunft und beschädigten diverse Gegenstände, darunter auch einen Geländewagen und Motorräder.

Glücklicherweise konnte der lokale Gemeindevorsteher die Situation so lange beruhigen, bis die Polizei von Merlung am Ort des Geschehens eintraf. Die Polizei konnte die Lage dann entschärfen, das ZGF-Team und die BKSDA-Mitarbeiter wurden nach Jambi in Sicherheit gebracht.

Übergriff auf die Orang-Utan-Station

Am Montag, den 26. Februar 2024 gab es einen weiteren Zwischenfall, diesmal bei der ZGF-Dschungelschule in Danau Alo. Am späten Nachmittag wurde bei dem Übergriff einer etwa 100 Personen großen Gruppe die Station teilweise zerstört und das anwesende ZGF-Team in das Dorf Mura Danau verschleppt. Die Polizei konnte unsere Kolleginnen und Kollegen noch am selben Tag befreien. Ein ZGF-Notfallteam hält nun unter Polizeischutz den Betrieb in der Dschungelschule aufrecht und versorgt die vier Sumatra-Orang-Utans, die derzeit dort untergebracht sind.

Die Hintergründe

Sumatra-Elefanten (Elephas maximus sumatranus) sind vom Aussterben bedroht. Sie sind auf Tieflandregenwald angewiesen und die zunehmende Umwandlung von Elefantenlebensraum in Kautschuk-, Eukalyptus- und Ölpalmenpflanzungen verschärfen Konflikte zwischen der Bevölkerung und den Elefanten im Bukit-Tiga-Puluh-Ökosystem. Zudem hat der Lebensraumverlust dazu geführt, dass Elefanten junge Palmölplantagen als gute Futterquelle ansehen.

Das Überwachen von Elefantengruppen und das Fernhalten von Feldern ist leider zurzeit die einzige Methode, um massive Konflikte zwischen Menschen und Elefanten zu verhindern. 2010 startete die ZGF das Elefantenschutzprogramm, mit dem Ziel, eine friedliche Koexistenz zwischen Elefanten und lokalen Bauern zu ermöglichen. In den letzten fünf Jahren wurden im Durchschnitt jährlich etwa 300 sogenannte Mensch-Wildtier-Konflikte mit Elefanten registriert. Die Elefanten aus den Feldern fernzuhalten, ist zu einer Daueraufgabe der WPU geworden. Dafür sind 12 Elefanten-Ranger täglich 24 Stunden im Einsatz. Sie werden von 30 Bauern im Schichtdienst unterstützt. Zusätzlich fördern wir 28 Elefantenselbsthilfegruppen
mit Trainings und Material in acht Dörfern der Region mit über 300 Mitgliedern, die ihre Felder selbst schützen.

Das Programm in Indonesien

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