Die Region Bukit Tiga Puluh ist etwa 3.950 km² groß. Während etwa die Hälfte des Gebietes seit 1995 als Bukit-Tiga-Puluh-Nationalpark geschützt ist, der vor allem den hügeligen Teil umfasst, hat der restliche Wald keinen oder nur einen sehr eingeschränkten Schutzstatus. Dabei sind die wenigen verbliebenen intakten Tieflandregenwaldflächen außerhalb des Parks in ihrer Größe einzigartig auf Sumatra.
Das flache Terrain bietet den Sumatra-Waldelefanten geeigneten Lebensraum und der außergewöhnlich hohe Fruchtbaumbestand sorgt für ein umfangreiches Nahrungsangebot für die seit 2002 wiederangesiedelten Orang-Utans. Der Wald mit seinen zahlreichen Flussläufen ist Heimat der indigenen Stämme Talang Mamak und Suku Anak Dalam sowie der traditionellen altmalaiischen Volksgruppe.
Jeder Hektar Wald, der verloren geht, bedeutet nicht nur Lebensraumverlust für Wildtiere und eine verschwindende Existenzgrundlage der indigenen Volksgruppen, sondern er verschärft auch die Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren. Das Risiko steigt, dass Tierpopulationen stark dezimiert werden oder für immer verschwinden. Und je näher die Entwaldung an die Parkgrenzen heranrückt, desto stärker ist der Park gefährdet – trotz Schutzstatus.
Die erste ZGF-Wildlife Protection Unit zum Schutz der Orang-Utans und ihres Lebensraums wurde 2004 gegründet. Illegale Abholzung aufzudecken und an die zuständigen Park- und Forstbehörden zu melden, war damals schon unsere Hauptaufgabe. Trotzdem konnte die massive illegale Entwaldung in den Jahren bis 2018 nur marginal verhindert werden.
2008 wurde beschlossen, das einstige ZGF-Auswilderungsprojekt zu einem umfassenden Landschaftsschutzprogramm mit vielen Komponenten auszubauen. Unser Ziel ist und bleibt, dass eines Tages Bukit Tiga Puluh als intaktes Ökosystem für gefährdete Pflanzen und Tiere dauerhaft geschützt ist.
Mittlerweile sind im südlichen und südöstlichen Bereich des Nationalparks naturverträgliche Nutzungsformen rechtlich etabliert. In enger Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden und Partnern bringt sich die ZGF mit verschiedenen Aktivitäten in die Umsetzung vor Ort ein.