Vor 1974 lebten schätzungsweise 500-700 Spitzmaulnashörner im Serengeti-Nationalpark. Allerdings führte die brutale Wilderei in den späten 1970er-Jahren dazu, dass die Art in der Serengeti Anfang der 80er-Jahre auf eine Handvoll Tiere dezimiert war. In Tansania wurde sie bis in die Mitte der 1990er Jahren beinahe komplett ausgerottet.

Die tansanische Regierung startete 1993 eine landesweite Untersuchung, um herauszufinden, ob und wie viele Nashörner noch da waren. Diese, von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) finanzierte, Untersuchung brachte ein erschreckendes Ergebnis: In der Region Moru Kopjes innerhalb der Serengeti waren gerade mal noch drei Tiere übrig.

Rangerposten und ein Informationszentrum

1996 begann daher das gemeinsame Nashorn-Schutzprojekt der tansanischen Nationalparkbehörde (TANAPA) und der ZGF. Zu Beginn wurde ein Beobachtungsposten für die Nashorn-Ranger in den Moru Kopjes gebaut, der Michael Grzimek Memorial Rhino Post.

Zu dem Posten in den steinigen Hügeln von Moru gehört ein Informationszentrum, in dem die Parkbesucher mehr über die Nashörner lernen können. Um die Kommunikation der Ranger zu verbessern, wurde zusätzlich ein Funksystem installiert. Das gesamte Überwachungssystem der Ranger für die Nashörner wurde umstrukturiert und verbessert.

 

Wenn Nashörner einen versteckten Sender bekommen

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Dieser Film zeigt, wie Nashörner in der Serengeti besendert werden. Ein gemeinsames Projekt zusammen mit dem Friedkin Conservation Fund Tanzania National Parks und der Tanzania Wildlife Authority.

Der Film wurde von Pursuit Aviation produziert.

Nashörner kehren zurück

Das ambitionierte Serengeti Rhino Repatriation Project (SRRP) zielte darauf ab, die kleine Nashornpopulation in der Serengeti mit zusätzlichen Nashörnern zu vergrößern, genetisch aufzufrischen und sie langfristig mit den Tieren der anderen kleinen Serengeti-Mara-Populationen zu vernetzen. 2010 wurden daher zehn Nashörner der gleichen Unterart, nämlich des Ostafrikanischen Spitzmaulnashorns (Diceros bicornis michaeli) aus Südafrika in die Serengeti gebracht.

Diese Nashörner sind Nachfahren von Tieren, die 1961 in Tsavo in Kenia gefangen und nach Südafrika transportiert worden waren. Mit dieser Maßnahme hatte man damals angesichts der ersten großen Wildereiwelle, die Ostafrika in den 1960er Jahren überrollte, versucht, die Unterart zu retten. In Südafrika wurden die Tiere aus Kenia von South African National Parks stets gesondert gehalten und jahrzehntelang empfahlen Nashornspezialisten, diese Tiere zurück in ihre Heimatregion zu bringen, sodass sie sich wieder mit ihren Artgenossen im Norden Tansanias bzw. im Süden Kenias vermehren könnten. Insgesamt hätten 32 Nashörner zwischen 2010 und 2013 ins Serengeti-Mara-Ökosystem überführt werden sollen. Doch ab 2011 nahm die Wilderei auf Nashörner wieder derart zu, dass keine weiteren Tiere umgesiedelt wurden.

Dauerhafter Schutz

Wir unterstützen das Nashorn-Monitoring durch die TANAPA-Ranger logistisch und finanziell und sind für die Reparatur und Wartung aller Fahrzeuge der Parkranger zuständig.

Außerdem sind wir organisatorisch beteiligt, wenn es beispielsweise um die Besenderung von Nashörnern geht, indem wir das Material beschaffen (Telemetriesender, Empfänger, Antennen) und unser Flugzeug und Personal bei den Aktionen einsetzen.

Kontakt

Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V.
Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt

Telefon: +49 (0)69 - 94 34 46 0
Fax: +49 (0)69 - 43 93 48
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