Kasachstan: Die Rückkehr der Wildpferde (64)

Sie sind wieder da! Nachdem die letzten wilden Pferde der Erde Mitte des 19. Jahrhunderts in der Wildnis Kasachstans ausgerottet worden waren, sind Anfang Juni sieben Tiere aus europäischen Zoos in die kasachische Steppe transportiert worden. Hier soll eine neue Population entstehen.

05.07.2024, Marco Dinter
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Als am 5. Juni 2024 nach mehr als 200 Jahren erstmals wieder Przewalski-Pferde ihre Hufe auf zentralkasachischen Boden setzen, ist das ein historischer Moment für die Wildnis in Zentralasien. Ypsilonk, Zeta II und Zorro aus dem Zoo Prag und Tessa, Sary, Wespe und Umbra aus dem Tierpark Berlin sind die Pioniere einer neuen Wildpferdepopulation in der Steppe. Die sechs Stuten und der Hengst haben eine sehr lange Anreise von Prag und Berlin hinter sich gebracht. In einem großen Eingewöhnungsgehege unserer Partnerorganisation ACBK akklimatisieren sie sich zurzeit in ihrer neuen alten Heimat.

Przewalski-Pferde gehören zu einem funktionierenden Steppen-Ökosystem dazu und haben eine wichtige Funktion. Warum das so ist, erklärt Stephanie Ward, die ZGF-Koordinatorin der Altyn Data Conservation Initiative.

Dr. Annette Klein, Zootierärtzin in Berlin, kennt vier der Tiere persönlich und berichtet darüber, wie der Tierpark Berlin Przewalski-Pferde züchtet. Denn nur Zoozuchten machen es möglich, die Tiere dort wieder anzusiedeln, wo sie einst zuhause waren.

Und ZGF-Fotograf und Abenteurer Daniel Rosengren hat den Transport der drei Wildpferden aus Prag nach Kasachstan begleitet. Eine Reise, die auch für ihn etwas ganz Besonderes war.

 

Im Gespräch

Stephanie Ward koordiniert die Altyn Dala Conservation Initiative, ein Großprojekt, das von ACBK und ZGF mitinitiiert wurde und das die Grasländer Kasachstans erhalten möchte.

Tierärztin Dr. Annette Klein hat über Parasiten bei Mausmakis auf Madagaskar promoviert und arbeitet mittlerweile für den Tierpark Berlin.

Obwohl ZGF-Fotograf Daniel Rosengren viele außergewöhnliche Reisen unternimmt, ist sein Trip als Przewalski-Flugbegleiter auch für ihn etwas ganz Besonderes.

Vor ihrer Reise nach Kasachstan werden die Przewalski-Pferde tiermedizinisch untersucht und in eine Transportbox verfrachtet.
In zwei CASA-C-295-Transportflugzeugen des tschechischen Militärs wird die wertvoille Fracht aus Berlin und Prag nach Kasachstan geflogen.
Nach der Landung in Arqaliq werden die Pferdeboxen mit Lkws weiter ins Wiederansiedlungszentrum in Alibi gebracht.
Endlich zuhause: Die sieben Przewalski-Pferde aus Prag und Berlin, sechs Stuten und ein Hengst, haben die anstrengende Reise gut verkraftet. In den nächsten Jahren werden noch weitere Tiere aus Zoos nach Kasachstan gebracht werden.

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