Wildnis: Wohnungsnot im Wirtschaftswald (5)

Wildnis – bei dem Begriff denken wir an Afrika oder den Amazonas. Dabei gibt es Wildnis auch bei uns, aber viel zu wenig. Eine große Naturschutz-Allianz soll das ändern. Die ZGF arbeitet im Taunus daran, Wildnis wieder entstehen zu lassen. Und der Zoo schafft kleine Lebensräume für heimische Wildtiere.

13.08.2021, Marco Dinter
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Wer an Wildnis denkt, denkt vielleicht an den Amazonas-Regenwald oder andere exotische Gebiete. Doch so weit ist sie gar nicht weg, die Wildnis:

Die ZGF hat die Initiative „Wildnis in Deutschland“ ins Leben gerufen. Initiator Manuel Schweiger erklärt im Interview, warum sich auch in Mitteleuropa die Natur frei entwickeln sollte.

Zusammen mit ZGF-Referent Nico Eidenmüller bereist Marco anschließend den Wispertaunus, wo gerade der Naturwald von morgen entsteht. Nico erklärt, welche Bäume bedrohten Tierarten Lebensraum bieten und welche Rolle der Schwarzspecht dabei spielt.

In der Großstadt Frankfurt ist es für Wildtiere schwieriger, Lebensraum zu finden. Da ist der Frankfurter Zoo mit seinem Weiher, den Wildblumenwiesen und Verstecken die reinste Oase. Tierpflegerin Theresa Lüke weiß, wo im Zoo die wirklich wilden Tiere leben.

Die Naturklänge wurden bereitgestellt von Ursula und Frank Wendeberg. Vielen Dank dafür! Geräuscheindrücke aus allen 16 deutschen Nationalparks und mehr über dieses spannende Projekt findet ihr hier.

Im Gespräch

Die Initiative "Wildnis in Deutschland" wurde von der ZGF ins Leben gerufen. Sie fördert die Entwicklung und Sicherung von großen Wildnisgebieten in Deutschland. Als ehemaliger Leiter des ZGF-Deutschlandprogramms hat Manuel Schweiger dieses Bündnis aus 20 Naturschutzverbänden und Stiftungen koordiniert. Mittlerweile ist Manuel Leiter des Nationalparks Kellerwald-Edersee.
Als Referent für Waldschutz betreut Nico Eidenmüller bei der ZGF den Naturwald Wispertaunus. Dieser ist Teil des größten zusammenhängenden Waldgebietes Hessens. Zusammen mit unseren Partnern möchte Nico im Wispertaunus den Urwald von morgen entstehen lassen.
Theresa Lüke ist Tierpflegerin im Frankfurter Zoo. Auch außerhalb ihrer Arbeitszeit kümmert sie sich ehrenamtlich um verwaiste Wildtiere und päppelt beispielsweise Jungvögel auf.
Bei der Initiative "Wildnis in Deutschland" spielt der Austausch mit den Partnerorganisationen und der Politik eine wichtige Rolle. 20 Naturschutzorganisationen und Stiftungen sind Mitglied in diesem Bündnis.
Der Wispertaunus gehört zum größten unzerschnittenen Waldgebiet Hessens. Er liegt direkt vor den Toren Frankfurts. Da er viele alte Waldbestände hat bringt er viel Potenzial für einen Naturwald mit.
Schwarzspechte zimmern große Höhlen in alte Bäume. Über 60 verschiedene Tierarten wurden schon als "Nachmieter" nachgewiesen, wenn der Specht die Höhle verlassen hat.
Der Wispertaunus soll sich zu einem Naturwald entwickeln. Die Weichen dafür stellt die ZGF in enger Zusammenarbeit mit ihren Partnern, zum Beispiel HessenForst.
Der Frankfurter Zoo schafft bewusst Rückzugsräume und Nahrungsquellen für einheimische Wildtiere. Statt englischem Rasen findet man im Zoo Wildblumenwiesen.
Mauersegler finden heute weniger Nistmöglichkeiten, weil Spalten und Lücken unter Dächern versiegelt werden. Der Zoo unterstützt die Vögel mit Nistkästen.

Kontakt

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Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt

Telefon: +49 (0)69 - 94 34 46 0
Fax: +49 (0)69 - 43 93 48
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