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Für ein gutes Miteinander im Ökosystem

Der Nationalpark ist der Kern des Serengeti-Ökosystems. Angrenzend an den Park gibt es geschützte Gebiete mit unterschiedlichem Status sowie Gemeindeland. Die Siedlungen und Dörfer dort werden ganzjährig von den Wildtieren durchquert und genutzt, was immer wieder zu Konflikten zwischen Mensch und Tier führt.

Um diese Konflikte zu entschärfen und gleichzeitig die Akzeptanz für Naturschutz und das Wissen über ökologische Zusammenhänge bei der Bevölkerung zu verbessern, gibt es seit einigen Jahren unser Serengeti Ecosystem Management Project, kurz SEMA.

Der Schutz der Wildnisgebiete, ihrer Wildtiere und die Entwicklung der Gemeinden gehören zusammen. Zudem sind die Menschen in den ländlichen Regionen oft auf die Ressourcen angewiesen, die die Natur für sie bereithält. Das SEMA-Team erstellt daher gemeinsam mit den Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern sogenannte Landnutzungspläne. Darin wird geregelt, welche Bereiche des Gemeindelands wie, wann und von wem genutzt werden dürfen, etwa um Vieh zu weiden oder Holz zu sammeln. Ziel dabei ist es, eine nachhaltige Ressourcennutzung zuzulassen, die aber das Ökosystem nicht schädigt und den Wildtieren ihren Lebensraum lässt.

Zudem entwickeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SEMA-Projektes zusammen mit den Gemeinden Modelle für nachhaltige Einkommensmöglichkeiten. Denn letztendlich sollen möglichst alle vom Schutz des Ökosystems profitieren können.

Quick Facts
  • Projekt: Serengeti-Ökosystem-Management-Projekt
  • Programm-Manager: Masegeri Rurai

Zusammenarbeit mit den Gemeinden:

Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt arbeitet eng mit lokalen Partnern zusammen. Das sind: der Serengeti-Nationalpark (SENAPA), die Parkbehörde Tanzania National Parks Authority (TANAPA), die Wildlife Division, die Tanzania Wildlife Authority (TAWA), die Bezirksräte für Serengeti, Ngorongoro und Meatu und das Tanzania Wildlife Research Institute (TAWIRI).

Der Wald von Loliondo

Die ZGF fördert im Hochland von Loliondo, einem wichtigen Teil des Serengeti-Ökosystems, kommunal verwaltete Waldgebiete. Diese Wälder sind ein wichtiges Wassereinzugsgebiet und die Quellregion des Grumeti-Flusses, zudem sind sie eine ganzjährige Wasserquelle für die Wildtiere in der Serengeti. Wir unterstützen die Gemeinden bei einer gemeinschaftlichen Waldbewirtschaftung und bilden sogennante Village Forest Guards aus, die sich um den Schutz der Wälder von Loliondo kümmern.

Naturschutz auf Gemeindeland

Wildlife Management Areas (WMAs) sind Schutzgebiete, die von Dorfgemeinschaften auf ihrem eigenen Land eingerichtet werden. Dort können die Gemeinden beispielsweise Einnahmen aus dem Tourismus erzielen. Die ZGF war an der Gründung von zwei WMAs im Serengeti-Ökosystem beteiligt, der Makao WMA und der und Ikona WMA. Mit beiden arbeiten wir auch weiterhin daran, dass der Schutz des Gebiets und seine Verwaltung gut laufen.

Die ZGF ist auch an der Einrichtung von Waldschutzgebieten im Loliondo-Hochland beteiligt, die von den Dorfgemeinden selbst verwaltet werden.

Der Wettbewerb: Conservation for Development

Die ZGF, der Serengeti-Nationalpark und die Bezirksräte entwickeln zusammen Modelle, wie die Benefits, die der Park bietet, gerecht genutzt werden können. Die „Serengeti Conservation for Development Challenge“ ist ein solches Modell. In einer Art Wettbewerb schafft das Programm Anreize für die Kommunen und zeichnet diejenigen aus, die sich besonders erfolgreich für den Naturschutz engagieren. Zudem verbessert der Wettbewerb die Transparenz und macht klarer, wer welche Benefits hat und warum.

Landnutzungspläne gemeinsam erarbeiten

Bei der sogenannten „partizipativen Landnutzungsplanung“ geht es darum, dass die Rechte der Gemeinden an ihrem Land gestärkt werden, aber gleichzeitig dem Naturschutz Rechnung getragen wird. Bei zahlreichen Planungstreffen finden alle Betroffenen Gehör und können ihre Bedenken und Vorstellungen einbringen. Am Ende regelt der Plan dann, wo auf dem Gemeindeland welche Nutzung stattfinden kann. Es kann zeitliche oder räumliche Begrenzungen geben oder beispielsweise die Menge von bestimmten Ressourcen begrenzt werden, die genutzt werden dürfen (etwa Holz oder Weideland).

Seit dem Beginn des Projektes 2014 hat das SEMA-Team gemeinsam mit 17 Dörfern solche Landnutzungspläne erarbeitet. Diese tragen auch dazu bei, Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren zu verringern, indem Nutzungszonen entsprechend festgelegt werden und beispielsweise nicht in den Wanderkorridoren der Tiere liegen.

 

Aktuelles aus Tansania

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    Gorilla Magazin: 50 Jahre Manu-Nationalpark in Peru | April 2023

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Partner

Erfolgreicher Naturschutz ist immer Teamarbeit. In allen Projekten arbeiten wir mit den nationalen Behörden, den zuständigen Schutzgebietsverwaltungen, nationalen Naturschutzorganisationen, Geberorganisationen und mit den örtlichen Gemeinden.

  • Serengeti District council
  • KfW
  • Government of Tanzania
  • Meatu District Council
  • European Union
  • Tanzania National Parks (TANAPA)
  • Ngorongoro District Council
  • National Geographic
  • Tanzania Wildlife Research Institute (TAWIRI)
  • Community Wildlife Conservation – Makao Wildlife Management Area (WMA)
  • Elephant Crisis Fund
  • National Land Use Planning Commision
  • Community Wildlife Conservation – Ikona Wildlife Management Area (WMA)
  • Grumeti Fund
  • Ngorongoro Conservation Area Authority (NCAA)
  • Tanzania Wildlife Authority (TAWA)
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„Wir versuchen den Naturschutz zu einem Gewinn für alle zu machen. Die Natur, aber auch jeder einzelne Haushalt und jedes Dorf soll davon profitieren.“

Masegeri Rurai, Leiter des Serengeti-Ökosystem-Projekts der ZGF

Kontakt

Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V.
Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt

Telefon: +49 (0)69 - 94 34 46 0
Fax: +49 (0)69 - 43 93 48
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