50 Jahre Manu-Nationalpark: Weltmeister der Vielfalt

Der Manu-Nationalpark in Peru feiert sein 50-jähriges Bestehen. Das Schutzgebiet im Südosten des Landes ist nicht nur Weltmeister der Biodiversität, sondern auch ein herausragendes Beispiel für eine enge Verbindung von Natur und Tradition. Er ist zurecht UNESCO-Welterbe und wir gratulieren herzlich zu dem Jubiläum.

24.05.2023, Nils Elbert

Am 29. Mai 1973 erklärte Peru eine Region im Osten des Landes zum Nationalpark, wo zwei der vielfältigsten Biome unserer Erde zusammentreffen: die Ostanden und die Tiefebenen des westlichen Amazonasbeckens. Der 17.176 Quadratkilometer große Park reicht von den feuchtwarmen Regenwäldern am Oberlauf des Flusses Manu bis hinauf in die Höhen der Anden auf über 4.000 Meter.

Im Manu kommen 10 Prozent aller Vogelarten der Erde vor, 228 Säugetierarten, 132 Reptilienarten und mehr als 5.000 Pflanzenarten – insgesamt schätzen Experten, dass mehr als 500.000 Arten im Manu existieren. Zusätzlich gibt es unterschiedliche Ethnien, die hier leben, darunter eines der letzten völlig isolierten indigenen Völker der Welt, die Maschco Piro. Alle Gruppen haben eigene Sprachen und die kulturelle Vielfalt ist enorm.

Manu: UNESCO-Welterbe und Rekordhalter der Artenvielfalt

„Der Manu-Nationalpark ist nicht nur ein Erbe Perus, sondern auch der Völker der Welt“, betonte José Carlos Nieto, Leiter der staatlichen Schutzgebietsbehörde in Peru (SERNANP), bei der Eröffnungsveranstaltung zum Jubiläumsmonat, bei der auch die Präsidentin Perus, Dina Boluarte, zu Gast war.

An der Veranstaltung, die am 4. Mai in der peruanischen Hauptstadt Lima stattfand, nahmen neben der Präsidentin und drei Staatsministerinnen auch Vertreter von SERNANP, der indigenen Gemeinschaften der Quechua und Matsiguenka sowie Institutionen, Forscher und Naturfotografen teil.

„In den vergangenen 50 Jahren haben all diese Menschen zur Erforschung, zum Schutz und vor allem zur Erhaltung dieses Parks beigetragen“, sagte John Florez, der Leiter des Manu-Nationalparks.

Die Umweltministerin Perus, Alvina Ruiz, zeichnete Persönlichkeiten und Institutionen aus, die mit der Geschichte und Entwicklung des Nationalparks eng verbunden sind, darunter den ersten Nationalparkleiter Antonio Tovar Llorente, die deutsche Botschafterin in Peru, Sabine Bloch, sowie ZGF-Geschäftsführer Dr. Christof Schenck.

„Diese Auszeichnung ist eine enorme Freude für mich als Vertreter der Zoologischen Gesellschaft. Umgeben von Freunden, die ich seit vielen Jahren kenne. Ich gratuliere dem gesamten Team von SERNANP zu dieser wichtigen Arbeit“, sagte Christof Schenck.

Ich gratuliere dem gesamten Team von SERNANP zu dieser wichtigen Arbeit.

Dr. Christof Schenck

Seit 1969 fördert die ZGF einzelne Naturschutzprojekte in Peru, beispielsweise den Bau der Forschungsstation Cocha Cashu. Das aktuelle Engagement begann im Jahr 1990 und zwar genau im Manu-Nationalpark.

Wir unterstützen die Schutzgebietsbehörde SERNANP beispielsweise durch den Bau von Kontrollposten, bei den Rangerpatrouillen in entlegene Gebiete, bei der Aus- und Weiterbildung von Rangern oder bei deren Einsätzen gegen illegale Aktivitäten.

Heute arbeitet die ZGF in Peru in den vier Regionen Manu, Yaguas, Purus und Bahuaja Sonene-Tambopata auf einer Gesamtfläche von mehr als 131.000 Quadratkilometern, die sich auf 13 Schutzgebiete verteilt. „In allen Regionen ist die Zusammenarbeit mit den Gemeinden der Schlüssel zum Naturschutz“, erläutert Hauke Hoops, der die ZGF-Arbeit in Peru seit 2015 leitet.

GORILLA-Magazin

Im GORILLA- Magazin berichten wir ausführlich von der Arbeit im und um den Manu-Nationalpark in Peru.

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