Saiga: Warum die wahrscheinlich hässlichste Antilope der Welt schwer zu finden ist (7)

Die Steppen Kasachstans: Unendliche Weiten. Hier leben die bedrohten Saiga-Antilopen. Nicht nur ihre auffällige Nase macht sie zu etwas Besonderem. Wir erklären, wie sich Zoo und ZGF gemeinsam für ihren Schutz einsetzen.

10.09.2021, Marco Dinter
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Steffen Zuther war langjähriger ZGF-Projektleiter in Kasachstan und setzt sich für den Schutz der letzten Saiga-Antilopen ein. Von ihm erfährt Marco, was die Saiga von anderen Antilopen unterscheidet und wie die Art Eiszeiten und Massensterben überleben konnte.

Der Lebensraum der Saigas in der Steppe Kasachstans ist etwas zweimal so groß wie Deutschland. Um die Tiere überhaupt zu finden, mussten einige von ihnen mit GPS-Halsbändern ausgestattet werden. Dr. Christina Geiger ist Tierärztin im Frankfurter Zoo und hat dabei geholfen, die ersten Saigas mit Sendehalsbändern auszustatten. Ein abenteuerliches Unterfangen, bei dem Hausziegen und Motorräder eine wichtige Rolle gespielt haben.

Im Gespräch

Steffen Zuther hat als Projektleiter viele Jahre in den Steppen Kasachstans gelebt um den Schutz der Saiga voranzubringen. Der Aussage, die Saiga sei "die hässlichste Antilope der Welt", kann er überhaupt nicht zustimmen, im Gegenteil. Die schönste Zeit mit der für ihn wunderschönen Antilope ist die Kalbungszeit, wenn in der Steppen zeitgleich die Jungtiere zur Welt kommen.
Eigentlich betreut Dr. Christina Geiger als Tierärztin Giraffen, Tiger und Orang-Utans im Frankfurter Zoo. Um den Schutz der Saigas -die nicht in Zoos gehalten werden- zu unterstützen, reiste sie nach Kasachstan, um ihre Expertise einbringen zu können. Besonders spannend findet sie, dass bei dem Saiga-Projekt Artenschutz, Tierschutz und Politik eng miteinander verknüpft sind. Auf dem Bild hält sie ein Jungtier der bedrohten Rostkatze.
Brehms Tierleben nennt sie "die hässlichste Antilope der Welt". Und zumindet ungewöhnlich sieht sie auf jeden Fall aus: Die Saiga-Antilope. Hier ein Männchen, noch mit Resten des Winterfells.
Kasachstan ist riesig. Das Verbreitungsgebiet der Saigas ist etwa zweimal so groß wie Deutschland. Hier seht ihr Wanderrouten der Antilopen nahe des Aralsees. Drohnenaufnahme.
Steffen Zuther und sein Team versehen Saigas mit solchen GPS-Halsbändern, um ihre Wanderungen nachvollziehen zu können. Das ist zwingend notwendig, um festlegen zu können, welche Gebiete dringend geschützt werden müssen.
Damit die medizinischen Untersuchungen an den Saigas reibungslos ablaufen, wurden sie vorher an Schafen und Ziegen demonstriert. Für die an Menschen gewöhnten Haustiere war das völlig unproblematisch und bei den wilden Antilopen konnte der Stress so auf ein Minimum reduziert werden.
Eine neugeborene Saiga wird gewogen. Das Prozedere ist Teil des Monitorings, um den Zustand der Saiga-Population zu erforschen.

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