Biodiversität: Im Dunkeln stochern (56)

„Motten“ sind klein, grau und langweilig – könnte man denken. Unser Kollege Julio Monzón überzeugt Marco vom Gegenteil und erklärt, welche Wunder in den kleinen und großen Schmetterlingen stecken, die er in Peru erforscht hat.

03.11.2023, Marco Dinter
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Die Feldforschung zu seiner Doktorarbeit hat Julio in Panguana absolviert, der ältesten biologischen Forschungsstation Perus, die 1968 von zwei deutschen Zoologen gegründet wurde. Auf zwei Quadratkilometern Regenwald konnte Julio vierhundert Arten Bärenspinner nachweisen. In ganz Europa leben gerade einmal 100 Arten. Ein Beispiel für die Megadiversität des südamerikanischen Landes.

Seit 1969 unterstützen wir in Peru. zahlreiche Projekte zum Schutz bedrohter Arten. 1990 begann mit einer wissenschaftlichen Studie über die Riesenotter im Manú-Nationalpark die Entwicklung des umfangreichen ZGF-Programms „Andes to Amazon“. Seitdem ist die Unterstützung kontinuierlich gewachsen und konzentriert sich aktuell auf vier Regionen mit 13 Schutzgebieten.

Die Unterstützung ist notwendig, weil auch die Bedrohungen der vielfältigen Ökosysteme durch illegale Goldwäsche, massiven Kokaanbau und andere Gefahren stark zugenommen haben.

Im Gespräch

Dr. Julio Monzón hat in Forstwissenschaft promoviert und arbeitet als Program Officer Kolumbien und Peru im ZGF-Südamerika-Referat in Frankfurt. Für seine Doktorarbeit hat eine Unterfamilie der Schmetterlinge im peruanischen Regenwald untersucht.

Große Vielfalt: Eine Auswahl der etwa 6.000 Bärenspinner-Arten, die in Südamerika vorkommen.
Die Pflanzen im Netz enthalten Pyrrolizidinalkaloide (abgekürzt PA). An diesem Köder sammelt sich eine Vielzahl an Bärenspinnern.
Einige Bärenspinner betreiben Mimikry: Sie sehen aus, wie gefährlichere Tiere (z.B. Wespen) um sich vor Fressfeinden zu schützen.
Julio bestückt eine Falle mit PA-haltigem Köder.

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