Die Auswirkungen von COVID-19 auf die Serengeti

Seit mehr als 60 Jahren unterstützen wir die Serengeti in Tansania. Seit Beginn der Pandemie kämpft der Park mit neuen Herausforderungen. Mit der Hilfe von Gebern konnten wir unsere Aktivitäten ausweiten und die Parkverwaltung unterstützen, die finanziell massiv von COVID-19 beeinträchtigt ist. Die Krise dauert an und der Bedarf an zusätzlicher Hilfe ist immer noch sehr groß.

19.11.2021, Kasia Rabel

Alles begann mit einer Tierzählung aus der Luft

Mit Bernhard Grzimek und seinem Sohn Michael begann die Arbeit der ZGF in der Serengeti. 1958 unternahmen die beiden eine Tierzählung mit dem Flugzeug. Sie setzten damit den Startpunkt für einen langfristigen Zensus, der die Veränderungen in Wildtierpopulationen erfasst. Und begründeten die Zusammenarbeit mit der Nationalparkbehörde SENAPA, die inzwischen seit über 60 Jahren besteht, und das ZGF-Engagement zum Schutz des Serengeti-Ökosystems.

Die To-Do-Liste ist länger geworden

Seit dieser Zeit haben wir immer mehr Aufgaben übernommen. Unsere Teams suchen und entfernen Schlingenfallen aus Draht, die von Wilderern ausgelegt werden und die für Zebras, Gnus und alle anderen Tiere, die hineingeraten, lebensgefährlich sind. Sie beschaffen Ausrüstung, die im Park gebraucht wird, wie Fahrzeuge, Ferngläser und vieles mehr. Sie reparieren Autos, unterstützen den Schutz der vom Aussterben bedrohten Nashörner. Und sie führen noch immer das Wildtier-Monitoring fort, das von Bernhard und Michael Grzimek einst begonnen wurde.

Auch über die Parkgrenzen hinaus ist die ZGF aktiv: Wir stärken die Menschen, die außerhalb des Nationalparks leben und beteiligen sie am Naturschutz. Zum Beispiel indem wir beim Aufbau von sogenannten COCOBAs unterstützen. Diese Community Conservation Banks sind kleine selbstverwaltete Genossenschaftsbanken, die es den Menschen möglich machen, gemeinsam Geld anzusparen und umweltfreundliche Kleinunternehmen zu gründen. COCOBAs können auch als finanzielles Polster für schwierige Zeiten dienen.

Bernhard Grzimek und sein Sohn Michael unternahmen Tierzählungen in der Serengeti und drehten die Oscar-prämierte Dokumentation “Serengeti darf nicht sterben”. © Okapia
Ein Mitglied des De-snaring-Teams neben einer Rolle Drahtschlingen, die das Team gesammelt und unschädlich gemacht hat. Wilderer legen diese Schlingenfallen aus, um Buschfleisch zu jagen. © Daniel Rosengren
Ein Ranger hält Ausschau nach Nashörnern und Wilderern. © Daniel Rosengren
Die Mechaniker der ZGF-Werkstatt in Seronera warten und reparieren Fahrzeuge, die im Feld im Einsatz sind. © Daniel Rosengren
Spitzmaulnashörner sind vom Aussterben bedroht, weil ihr Norn als sehr wertvoll gilt. © Daniel Rosengren
COCOBA-Mitglieder bei einem Gruppentreffen. © Daniel Rosengren

Die Pandemie hat alles verändert

Tansania ist auf Einnahmen aus dem Tourismus angewiesen, um damit den laufenden Betrieb in den Schutzgebieten des Landes zu finanzieren. Aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen während COVID-19 kamen keine Besucher mehr in die tansanischen Nationalparks. Für den Naturschutz stand immer weniger Geld zur Verfügung. Die ZGF konnte ihren Partnern in dieser schwierigen Zeit beiseite stehen. Wir haben unsere eigenen Projekte weiterfinanziert und zusätzliche Notfallmittel eingeworben.

Dadurch konnten wir sicherstellen, dass der Parkschutz auch weiterhin funktioniert: Bei regelmäßigen Patrouillen mit dem Kleinflugzeug halten wir Ausschau nach Wildtieren, wir führen weiterhin Wartungsarbeiten an den Patrouillenfahrzeugen durch und sorgen dafür, dass die Ranger die nötige Ausrüstung und Verpflegung für ihre Arbeit haben.

Zusätzliche Unterstützung ist gefragt

Mit der Hilfe von Gebern, finanziellen Reserven und der Kampagne Mission Possible können wir einige laufende Kosten überbrücken. Bislang können wir so dafür sorgen, dass der Park geschützt wird und die Menschen nicht arbeitslos werden. Doch die Pandemie ist nicht vorüber und weiterhin kommen nur wenige Touristen. Trotzdem fallen im Serengeti-Nationalpark jeden Tag Kosten für Benzin, Fahrzeugreparaturen und Ausrüstung an.

Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten, dann besuchen Sie bitte unsere Spendenseite. Unser Team im Serengeti-Nationalpark und hier in Frankfurt sind dankbar für Ihre Hilfe!

  • Tansania

    Serengeti-Nationalpark

  • Serengeti Ecosystem Development & Conservation Projekt

  • Serengeti Schlingenfallen-Programm

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  • Nashornschutz in der Serengeti

  • Die ZGF-Werkstatt

  • Community Conservation Banks (COCOBAs)

Kontakt

Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V.
Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt

Telefon: +49 (0)69 - 94 34 46 0
Fax: +49 (0)69 - 43 93 48
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